Pressemitteilung vom 29.01.2018

Ein gutes Händchen bei der Auswahl der Inszenierungen und Gastspiele, rege Bautätigkeiten und ein überaus aktives Vereinsleben zeichneten das vergangene Jahr im Naturtheater Grötzingen aus. Eindrucksvoll ließ Vorstandsmitglied Andreas Kleinknecht in seinem Abschlussbericht die Spielzeit 2017 Revue passieren. Dabei zog er auch ein persönliches Fazit für die Freilichttheater-Saison und die Zukunft des Vereins.

Gleich zu Beginn erinnerte Kleinknecht an die verstorbenen Mitglieder Dieter Geprägs und Barbara Koch. Koch hat das Theater maßgeblich künstlerisch und organisatorisch geprägt und hinterlässt große Fußspuren, die es auszufüllen gilt. Bis zuletzt war sie im Vorstand des Vereins aktiv. Mit ihrer Stückauswahl „In 80 Tagen um die Welt“ und „Der Froschkönig“ habe sie eine gute Entscheidung getroffen, lobte Kleinknecht. Das ideenreiche und kurzweilige Erwachsenenstück habe an Besucherzahlen noch einmal zum Vorjahr zulegen können und positive Kritiken erhalten. Ein leichtes Plus verzeichnete der Verein auch im Kinderstück. Dass die Inszenierung in einem so schönen und kindgerechten Stück endete, rechnete er den Darstellern und der Regie-Assistentin Verena Kleinknecht hoch an. Sei doch die Probezeit nicht immer einfach gewesen. Erfolgreich seien auch die Gastspiele von den Zuschauern angenommen worden, allen voran die „Musical Night“, die bereits zum zweiten Mal auf der Freilichtbühne auftrat und Christoph Sonntag, der die kalte (Regen-) Dusche souverän in sein Programm einbaute und bereits ein Comeback ankündigte. Irritiert habe das Gastspiel der Dramatischen Bühne, die mit „Die Piraten der Karibik“ eine für das Frankfurter Ensemble ungewöhnlich schwache Vorstellung darboten. Dennoch habe man mit den eigenen Produktionen und den Gastspielen die für den Verein so wichtige Zahl von 20.000 Besuchern ein weiteres Mal deutlich übertreffen können.

Erfreut zeigte sich Kleinknecht auch über die hervorragende Jugend- und Mitgliederarbeit. Von der Theaterübernachtung mit Grusel-Nachtwanderung über Krimidinner, Theatertreffs und Spielenachmittage bis zum Bau eines Baumhauses sei von der Verantwortlichen Karin Münzinger einiges für die Jüngsten auf die Beine gestellt worden. Die Erwachsenen unternahmen Theaterausfahrten und trafen sich am Theaterstammtisch.

Zur finanziellen Situation des Naturtheaters gab der Vorstand der Finanzen, Klaus Herzog, Auskunft. Mit der Erneuerung der Zuschauerbestuhlung und dem Umbau der Besuchertoiletten sei man zwei wichtigen Bedürfnissen der Zuschauer nachgegangen. Verbunden damit waren zwangsläufig hohe finanzielle Belastungen, die der Verein nur mit Hilfe von Fördergeldern und Spenden stemmen konnte. Sein Dank galt daher der Stadt Aichtal, dem Land und den zahlreichen Spendern im Rahmen der Stuhlpatenschaft. Diese Aktion sei sowohl von Unternehmen als auch von privaten Personen gern genutzt worden, und sie trage einen wesentlichen Teil zur Finanzierung bei. Sie zeige auch, wie wichtig das Naturtheater für die Besucher sei. Für das angestrebte Ziel von 300 Patenschaften seien aber noch weitere Stuhlpatenschaften nötig, man wolle daher an der Stuhlpatenschaft festhalten und die Aktion auch in Zukunft anbieten. Zumal die Förderung durch das Land, die man zum ersten Mal in dieser Form in Anspruch genommen habe, weit unter den Erwartungen geblieben war.

Für das Marketing gab Vorstandsmitglied Kai Feldmaier einen Einblick in die Arbeit der zurückliegenden Spielzeit. Mit Buswerbung, Tafelplakatierung und Dienstleistern für die Verteilung von Prospektmaterial habe man in diesem Jahr die Werbemöglichkeiten weiter ausgebaut und ein größeres Einzugsgebiet abgedeckt. In Arbeit seien auch ein neuer Internetauftritt und ein Portfolio des Naturtheaters, mit dem man insbesondere interessierte Besuche ansprechen und als Mitglieder gewinnen wolle. An einem Infostand, der auch Merchandising-Artikel anbiete, wolle man eine Anlaufstelle schaffen, an der Informationen aus erster Hand erhältlich seien und sich die Besucher über den Verein informieren könnten.

Insgesamt, resümierte Andreas Kleinknecht, sei der Verein gesund und für die Zukunft gut aufgestellt. Allerdings werde er sein Amt nach fünf Jahren aus beruflichen Gründen abgeben. Mit der Künstlerischen Leitung, die bis vor Kurzem von Barbara Koch geleitet worden sei, seien dies zwei Ämter, die einen Nachfolger benötigten. Man habe sich früh Gedanken über die Nachfolge gemacht und einen Arbeitskreis mit Lösungsvorschlägen beauftragt. In mehreren Treffen erarbeiteten die Teilnehmer eine neue Struktur für die Vereinsleitung, die aber eine Satzungsänderung voraussetze. Per Wahl stimmten die anwesenden Mitglieder über die Satzungsänderung ab und bereiteten so den Weg für Neuwahlen. Andreas Kleinknecht wurde mit großem Applaus aus seinem Amt verabschiedet und erhielt mit Renate Strittmatter (Mitglieder) und Armin Giesel (Technik), die ebenfalls aus dem Amt scheiden, eine kleine Anerkennung überreicht. Zur Fortführung ihres Amtes bestätigt wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Klaus Herzog (Finanzen) und Kai Feldmaier (Öffentlichkeitsarbeit). Neu in den Vorstand wechselt Kerstin Schürmann, die damit das Amt der Künstlerischen Leitung übernimmt. In das neu geschaffene Amt „Gemeinschaft“ wechselt die bisherige Jugendleiterin Karin Münzinger, die damit mehr Verantwortung, gleichzeitig aber auch mehr Unterstützung durch zugeteilte Ressorts erfährt. Weiter wurden für die Ressort gewählt: Reinhard Kopp (Ressort Kunst/Technik), Dirk Schürmann (Organisation, Verwaltung) und Cornelia Greinert (Finanzen).