»Beim Naturtheater in Grötzingen steigt das Lampenfieber: Am Wochenende startet die Amateurbühne in ihre neue Spielzeit. Auf der Freilichtbühne am Galgenberg wird im Kinderstück „Pinocchio“ geschwindelt, bis die Nase wächst. Im Abendstück verspricht es „Der tolle Tag“ zu werden, wenn blaues Blut in Wallung gerät und beim Liebeswerben Verwirrung entsteht.«

Beim Naturtheater in Grötzingen steigt das Lampenfieber: Am Wochenende startet die Amateurbühne in ihre neue Spielzeit. Auf der Freilichtbühne am Galgenberg wird im Kinderstück „Pinocchio“ geschwindelt, bis die Nase wächst. Im Abendstück verspricht es „Der tolle Tag“ zu werden, wenn blaues Blut in Wallung gerät und beim Liebeswerben Verwirrung entsteht.

Das Kinderstück geht erstmals am Sonntag, 14. Juni, ab 15 Uhr über die Bühne. Die Premiere im Erwachsenentheater ist am Samstag, 13. Juni, 20.30 Uhr. Leidenschaft, Liebe und Intrige sind die wesentlichen Elemente einer Geschichte, die Operngänger kennen müssten. „Der tolle Tag“ aus der Feder des französischen Autoren Pierre Augustin Caron de Beaumarchais lieferte die Vorlage zu Mozarts Oper „Figaros Hochzeit“. Da steht ein Verwirrspiel mit dem Kammerdiener im Mittelpunkt, der die Adligen am Hofe des Grafen Almaviva an der Nase herumführt.

Schon wegen ihres Wortwitzes habe sich die Bühne für das Stück entschieden, sagt Regisseurin Barbara Koch. Die Komödie habe sie gereizt, weil sich der vermeintlich „kleine Mann“ mit List gegen die Obrigkeit behaupte. Manches jedoch hat die künstlerische Leiterin der Bühne überarbeitet und angepasst: „Für seine Zeit war es ein kritisches Stück, jedoch lässt sich heute nicht mehr alles vermitteln.“

Die Darstellerriege ist jung: Mit Kai Feldmaier, der auch für das Bühnenbild inklusive Schlossgarten und Pavillon verantwortlich zeichnet, rückte die Regisseurin einen Schauspieler als Graf Almaviva ins Rampenlicht, der bislang nur kleinere Sprechrollen übernommen hat. Wie so oft ist das Ensemble im Erwachsenstück bunt gemischt, stehen erfahrene Spieler neben dem Nachwuchs.

Bei der Ausstattung wird im Prunk des Rokoko geschwelgt. Kostümbildnerin Heike Pautkin hat eine opulente Garderobe für die Darsteller entworfen. Die musikalische Untermalung des Stücks kommt von Mozart. Vom ursprünglichen Plan, einzelne Arien singen zu lassen, rückte die Regisseurin ab. Bei den Musikschulen fanden sich keine Sänger.

Musik darf auch beim Kinderstück „Pinocchio“ nicht fehlen. Die fröhlichen Lieder, verspricht Gastregisseurin Kira Thomas, könnten in den Kindergärten zu Ohrwürmern werden. Zum ersten Mal hat die Schauspielerin und Theaterpädagogin die Leitung einer so großen Spielschar übernommen. Die Darstellerin genießt es, mal auf der anderen Seite zu stehen. Schön findet sie auch die Zusammenarbeit mit dem 36-köpfigen Ensemble des Kinderstücks. „Die sind hochmotiviert und spielfreudig“, freut sich Thomas, die seit 15 Jahren fest am Theater der Altstadt in Stuttgart engagiert ist.

Mit dem Stück „Pinocchio“, das zum dritten Mal in der Geschichte des Naturtheaters gespielt wird, hatte die Regisseurin anfangs so ihre Probleme. „Mir lag sehr daran, diesen riesengroßen pädagogischen Zeigefinger weitgehend auszublenden.“ Mit der Fassung von Walter Edelmann fand sie die passende und kinderfreundliche Fassung des Kinderbuchklassikers von Collodi.

Informationen zur Spielzeit und zu den Gastspielen gibt es unter www.naturtheater-groetzingen.de. Karten können entweder beim Naturtheater direkt oder über das Ticketportal reservix.de bestellt werden.

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